2013 Delta Lloyd Open Dutch Championship

Noch einmal im Jahr eine „richtige“ Regatta mit Wind zu segeln war der Plan. Was liegt da näher als das bei der Holländischen Meisterschaft in Medemblik zu realisieren. Die Holländische Wettfahrtleitung und auch die einheimischen Segler gelten als furchtlos und schrecken auch nicht vor Windstärken im gehobenen Beaufort Bereich zurück. Auch das zu bewältigende Pensum von 8 Rennen an drei Tagen ist ganz ordentlich. Nach dem Studium der Meldeliste drängte sich der Eindruck auf, dass diese Umstände für Deutsche Finnisten wohl zu viel des Guten ist. Gerade einmal vier unerschrockene Deutsche Segler, davon drei altersmäßig oberhalb der 60 angesiedelt meldeten und traten auch an. Vermutlich sind die Deutschen Cracks alle zu den parallel laufenden Meisterschaften in der Schweiz, Polen, Ungarn, usw. gereist, oder haben sich die „low hanging fruits“ in Form von Ranglistenpunkte anderweitig ersegelt. Allen sei hiermit gesagt es war eine grandiose Veranstaltung, höchst professional aufs Segeln konzentriert. Mit einem Urlaubstag bekommt man mehr Segeln geboten als in einer Woche Dt. Meisterschaft.

Seit einigen Jahren wird die Delta Lloyd Dutch Championship in Medemblik am Ijsselmeer durchgeführt. Dieses Jahr waren etwa 15 Klassen am Start, wovon die diversen Laser Klassen die größte Anzahl an Booten stellten. Gesegelt wurde auf drei Parcours im „Zweischicht Betrieb“. Das heißt die erste „Schicht“ starte um 10:00 Uhr, nachdem diese ihre Rennen absolviert haben, startet die zweite Schicht um 13:00 bzw. 13.30 Uhr. Die Finns starteten in der 2. Schicht. Ein geniales und effizientes System, funktioniert allerdings nur dann gut, wenn es konstante Windverhältnisse gibt.

Freitag: Geplant drei Läufe ab 13:30. Annehmbarer Wind um die 4 Bft, in Böen etwas mehr, etwa 37 Finns machen sich bereit. Die vier Klassen, der ersten Schicht benötigten etwas länger als geplant, daher eine Startverschiebung um eine Stunde. Dann nach ca. 30 minütiger Anreise ging’s auch gleich los. Inner- und Outer loop, den Inner loop hatten die Vauriens die Finns die Außenbahn. Natürlich freies Pumpen, was bei der kurzen Welle in jeder Beziehung eine Herausforderung ist, der nicht alle zu jeder Zeit gewachsen waren, was zahlreiche Kenterungen zeigten. Nach ca. 55 Min sind alle durchs Ziel. 10 min später geht’s weiter, schließlich sind nach etwas mehr als 3 Std. drei tolle Läufe im Sack und alle segeln zufrieden nach Hause.

Samstag: Das selbe Spiel, jedoch mit etwas weniger Wind (3-4 Bft). Pumpen ist auch wieder freigegeben, da das alle tun ist Mitmachen angesagt, auch wenn der Leib noch so sehr vom Vortag schmerzt. Da die sich die Windrichtung geändert hat, stehen nach drei Rennen noch 45 min zurück kreuzen auf dem Programm. (Ausnahme PJ Postma – der wurde geschleppt...). Am Abend ein ordentliche Segleressen, was für die große Anzahl der Segler auch eine Herausforderung ist. Bei den meisten Finnisten ist so um 21:00 Schicht, der geschundene Körper fordert seinen Tribut.

Sonntag: Petrus hat ein Einsehen, es ist (zunächst) etwas weniger Wind, so dass eine Stunde Startverschiebung angezeigt wird. Auf der Piste dann das selbe Bild wie am Vortag. Etwa 3 Bft und die gefürchtete Welle. Zwei Rennen stehen auf dem Programm, diese werden  in bekannter Manier durchgeführt.

Nicht überraschend gewann PJ mit sieben 1. und einem 2. Platz, vor Timo Hagoot und Stefan de Vries. Die Deutschen Kämpfer fanden sich erwartungsgemäß am Ende er Tabelle ein. Dirk Meid war der beste, obwohl er am Sonntag nicht mehr mitsegelte da er seiner Bürgerpflicht nachkommen wollte. Herbert Sondermann wurde 33, Reinhold Groß, der wegen einer durch einen Sturz lädierte Hand nicht alle Rennen mitsegeln konnte wurde 37, ich musste mit dem 30. Platz vorlieb nehmen.

Rolf Elsässer
GER 202

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