Anfixen bei der Interbootregatta

Dieses Jahr verzichteten, einige Suedwest-Finnsegler auf die Teilnahme bei der Interbootregatta und stellten stattdessen Ihre Boote motivierten Nachwuchsseglern zur Verfügung.
Die Boote GER 84, GER 8 und GER 19, also Michael Hüllenkremer, Jürgen Eiermanns und meins, wurden also von 3 Umstiegs Kandidaten aus der Europe gesegelt.
Daniel Uhl, Sascha Kröner und „Hobbes“ Haufe schleichen schon länger um den Finn, da wir hier im Südwesten einige Regatten gemeinsam mit den Europes haben
( komischer Zufall für mich als Europe-Papa ?) .
Jetzt endlich konnten Sie mal das Boot im „Ernstfall“ testen.
Die Auswahl der Interboot – Regatta war hierzu allerdings nicht zufällig, denn ich fand eine Regatta zum „anfixen“ sollte einige Kriterien erfüllen :
1. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer sollte unter 54 Jahre sein
2. Die Veranstaltung sollte ein geeignetes Rahmenprogramm bieten bzw. Wahlmöglichkeit desselben. ( Schifferklavier vs. Beach-Lounge )
3. Die 3 sollten die Möglichkeit haben einigermaßen im Teilnehmerfeld mitzutreiben
4. – und vielleicht nicht grade bei 5 Windstärken Ihren ersten Downwind gegen Olympiakandidaten fahren.
5. Wir mussten die Gelegenheit haben Ihnen aktuelles Material zur Verfügung zu stellen
6. Wir brauchten ein Schlauchboot und mussten die Logistik möglichst einfach zu managen sein.
Das alles erfüllt die Interboot-Regatta meines Erachtens perfekt, durch die Teilnahme der Klassen Laser, Europe und Contender tummeln sich ca. 100 Segler allen Alters ( 90% unter 35 ) und Geschlechts auf dem Vorgelände des Clubhauses, mitten in Friedrichshafen. Die Meile bietet einiges Vergnügen, und das Revier ist nicht grade bekannt für Windstärken über 20 Knoten. (Es gibt Ausnahmen wie die Teilnehmer von 2011 wissen) .
Peter Ganzert förderte die Aktion durch ausleihen eines Schlauchbootes zum Training, und so konnten wir die Boote am Freitag (Nach) Mittag in Friedrichshafen aufbauen. Die beiden Älteren hatten sich den Freitag Urlaub, bzw. in der Uni „flexible Tagesgestaltung“ genommen. Der Jüngste( Hobbes) sollte direkt vom Schulhof nach Friedrichshafen gebracht werden ( hat aber leider wegen einer Reifenpanne nicht geklappt)
Am Freitagnachmittag konnten wir noch ein schönes Leichtwindtraining machen, und dem Nachwuchs den Respekt nehmen, der Ihnen leider durch einige anwesende „Altrecken“ im Laufe des Mittags eingeredet wurde:
„! Ja ja der Finn – desch is was für ganze Kerle“
„uhh der Vorwind doa macht des Boot bei dem Wind, was esch will“
„ Ja des isch was anderes als Euer Mädleböötle, der Baum – des isch Lebensgefährlich – so knapp übern Deck „ und
„ Oje Ablegen hier mit dem feschten Ruderblatt – nur was für Könner“ ……

Und diese doch recht allgemeinen gehaltenen Aussagen durch einige grundsätzliche Tipps und Tricks beim Boot ersetzen.
Die beiden Trainingspartner hatten einen riesen Spass, insbesondere als ich Ihnen beim Auffrischenden Wind die Funktion des Kick-Boards erläuterte wollten sie nur noch Downwind fahren.
Die Regattaergebnisse sprechen für sich, die Ränge 2,4 und 5 von 13 Teilnehmern, zeigen dass man auch in anderen Klassen offensichtlich segeln lernen kann und bei leichtem bis mäßigen Wind im Breitensport auf Anhieb punkten kann. ( natürlich insbesondere mit gutem Material und einem ausgezeichneten Coach ? )
Da die Einsteiger bei der Regatta zu dritt waren, war natürlich auch das „drumherum“ für die drei sehr spaßig, sie sind von den Finnseglern extrem herzlich und gut Empfangen worden. Als ich am Sonntag zum Abholen kam, konnte man meinen die 3 Segelten schon immer in der Klasse – „Sascha kannste ma, und Harry heb ma schnell“ so wie es halt ist bei uns. Man spürte die 3 fühlen sich wohl bei uns und die „ALTEN“ sind gar nicht so schlimm.
Ich möchte mich hier nochmals bei Michael und Jürgen bedanken, die Ihre schönen Finns zur Verfügung gestellt haben ( die Boote wurden übrigens behandelt wie rohe Eier – lag es daran, dass ich versprochen hatte für jeden Kratzer ein Körperteil des Verursachers mit einem stumpfen Messer zu entfernen ?, - nein ich glaube eher die 3 konnten unseren Einsatz extrem würdigen“ )
Ausserdem vieen Dank natürlich an Peter Ganzert für den Gummi-Rutscher
Dank auch an die Finn-Seglern bei der Interboot Regatta für die tolle Aufnahme der 3 Aspiranten
Und besonderen Dank an Wolfgang Hund, dem Regatta – Organisator, der sogar die Mindest-Teilnehmerzahl bei den Finns ausser Kraft gesetzt hatte um die Jugendförderung zu ermöglichen ( war nachher gar nicht nötig, es waren ja genug Finns da, aber trotzdem vielen Dank )
Nicht zuletzt Danke an die 3 Nachwuchssegler, nicht nur weil Sie teilgenommen haben, sondern weil sie diese „privat“ organisierte Aktion sehr zu würdigen wussten, und es nicht als selbstverständlich hinnahmen, dass sie 3 Boote ans Ufer gestellt bekamen.
Alle drei wollen in die Klasse einsteigen, jetzt geht es noch darum Material zu finden – aber „des schaffet mir o no“ – wir haben da einen Plan.
Diese Aktion ruft nach Wiederholung - aber jetzt haben wir schon mehr Regatten zur Auswahl – denn das Kriterium „Durchschnittsalter“ haben wir einfacher erfüllt.

Bollo GER 19